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OPER

UNVERGESSEN, Oper in 3 Aufzügen

In deutscher Sprache

Die Uraufführung von Lühls erster Oper im Januar 2004 in Bozen in Südtirol wurde vom Publikum und der italienischen und österreichischen Kritik mit grossem Erfolg aufgenommen. Die hier abgebildeten Fotos sind der Uraufführung entnommen.

Das Werk, in drei Aufsätzen und einem Orchester-Prolog zergliedert, beschreibt ein Stück südtiroler Zeitgeschichte und wurde am 8. Januar 2004 im Bozner Walther-Haus uraufgeführt. Neun weitere ausverkaufte Aufführungen folgten. Die Rollenverteilung ist bewusst ungleich aufgeteilt; vorwiegend steht der Held, Franz Thaler (Tenor) im Vordergrund der Geschehnisse.

Ein gemischter Chor leitet die beiden ersten Akte ein und spielt im letzten Akt eine etwas untergeordnetere Rolle.

Etwa wie im Martyr de Saint-Sébastien (Debussy) oder Carmen (Bizet) handelt es sich hier eher um ein Singspiel, mit zahlreichen gesprochenen Passagen, als um eine strikt gesungene Oper.

Obgleich die Hauptsprache des Textes auf Deutsch geschrieben ist, beinhaltet das Libretto auch einige andere Nebensprachen: Italienisch, Englisch, Französisch und Polnisch.

unvergessen affiche

Zusammenfassung

1          PROLOG : Die Ouverture stellt die musikalischen Elemente vor: Schicksals-Thema, Thema des Helden Franz Thaler, Freiheits-Motiv, Hoffnungs-Motiv...Der Chor eröffnet die Szene: Wir befinden uns in der kleinen Kirche von Durnzholz in Südtirol, Ende 1944.

Erster Akt

2          Franz Thaler, ein junger Südtiroler von 18 Jahren, weigert sich den deutschen Militärdienst anzutreten und flieht in die Berge, um das Ende des Krieges abzuwarten. Dort begegnet er nazifreundlichen Mitgenossen, die nach ihm fahnden. Thaler ist über das Los seiner geliebten Heimat verzweifelt.
3          Thaler wird von einer Bauernfamilie empfangen, die ihm Unterschlupf gewährt. Die Szene beginnt mit einem südtiroler Volkslied, doch das Lamento erfährt ein abruptes Ende: In der Ferne erblickt Thaler einen Nazi und er muss die Flucht ergreifen, um nicht erwischt zu werden.
4          Diese Szene beschreibt ein Gewitter. Thaler findet ein Heustadel zum Unterstellen. Dort verbringt er die stürmische Nacht im stillen Gebet.
5          Thaler muss sich ergeben und wird zu 10 Jahren Strafe im KZ Dachau verurteilt. Im Gefängnis lernt er zwei Priester kennen, die ihm Mut machen.


Opera acte 1

 

Zweiter Akt

6          Das Leben im Lager. Thaler wird von einem SS-Offizier misshandelt; zweites Lamento über das tragi-komische Schicksal des Lebens.
7          Szene im Steinbruch, wo eine Gruppe von Gefangenen Steine hauen muss, um das übervölkerte Lager auszubauen. Die Gefangenen werden von drohenden Wachposten umzäunt.
8         Symphonisches Zwischenspiel  : Thaler liegt schwerkrank auf eine Bahre. Im Hintergrund transportieren die Gefangenen ihre gestern gestorbenen Zellengenossen. Ein Offizier kündigt Thaler eine erfreuliche Nachricht an: Seine Strafzeit wurde gekürzt und von 10 auf 2 Jahre herabgesetzt.
9          Die Krankenschwester, die einzige Frauenstimme des ganzen Werkes, beschwichtigt Thaler und gibt ihm neuen Mut.
10        Ein Luftangriff überrascht die Insassen - symphonisches Zwischenspiel mit stummer Bühnenhandlung.
11        Das Ende des 2. Aktes untermalt die Befreiung des Lagers durch die Amerikaner. Die Gefangenen werden hinaus in den Hof geführt, während die SS-Wachposten das Lager weiter verteidigen. Thaler und seine Freunde finden saubere SS-Hemden in der Wäsche-Kammer, werden dabei von den amerikanischen GIs ertappt und für SS-Soldaten gehalten. Die Amerikaner bringen die Verdächtigen nach Frankreich zum Verhör.

Opera acte 2
 

Dritter Akt

12        OUVERTÜRE : Im französischen Gefangenenlager. Zum ersten Mal seit dem Anfang des Werkes findet der Zuschauer Erleichterung in der sonst ausserordentlich schwermütigen Musik vor: Eine schmetternde Fanfare ertönt, und erinnert dabei stark and die Französische Nationalhymne.
13        EPILOG : Stumme Bühnenhandlung. Thaler, endlich frei, reist zuruck nach Durnholz. Die Szene findet 40 Jahre später statt, die Kirche hat sich seitdem nicht verändert. Allerdings trägt Thaler jetzt weisses Haar (bei der Uraufführung der echte Franz Thaler, nicht der Sänger). Seine Enkelin betritt die Bühne und holt ihn ab. Er erhebt sich feierlich von seinem Betstuhl und hält einen Rosenkranz in seiner Hand. Seine Enkelin eilt mit ihm nach draussen. Vorhang-Ende der Oper. Thaler hat vergeben, aber nicht vergessen.

Opera prologue